Dr. Christian M. Meyer

Förderung von Diagnosekompetenzen

durch simulationsbasiertes Lernen
im Lehramtsstudium

Abstract. Diagnostizieren ist das zielgerichtete Sammeln und Integrieren von Informationen zum Zweck der Unsicherheitsreduktion, um bestmögliche pädagogische Entscheidungen zu treffen. Da das Hochschulstudium nur wenige Möglichkeiten zum eigenen Handeln und Ausprobieren in praktischen Diagnosesituationen ermöglicht, bietet sich die Simulation beruflicher Diagnosesituationen im Rahmen von computergestützten Fallsimulationen an (Ziv et al., 2003). Ziel ist es Erfolgsfaktoren für den effektiven Einsatz von Fallsimulationen zur Förderung von Diagnosekompetenzen in der Hochschullehre zu ermitteln. Konkret werden unterschiedliche Darbietungsformen von computergestützten Fallsimulationen betrachtet. In einer ersten Studie werden eine holistische und eine sequenzielle Darbietungsform von Fallsimulationen zu den Themenbereichen ADHS und Lese-Rechtschreibschwäche experimentell variiert und bei N=120 Lehramtsstudiereden mit unterschiedlich ausgeprägtem Vorwissen (hoch vs. niedrig) in einem Between-Subjects-Design untersucht. Diagnosekompetenzen der Lerner werden im Rahmen von Vor- und Nachtests in Form von konzeptuellem und strategischem Wissen, sowie fallbasierten Tests zur Erfassung von epistemisch-diagnostischen Aktivitäten und zur Genauigkeit der Diagnose, erfasst. Die Fallsimulationen und Erhebungsinstrumente sowie vorläufige Ergebnisse zur Wirkung unterschiedlicher Darbietungsformen von Fallsimulationen können auf der Tagung vorgestellt werden.

Eingereicht: 15.05.2017 | Veröffentlicht: 25.09.2017